Ich unterstütze die freitäglichen Klima-Demonstrationen der Schülerinnen und Schüler uneingeschränkt!


Machen wir uns nichts vor: Wir Erwachsenen haben es in den vergangenen Jahrzehnten großflächig verkackt, unseren Nachkommen eine heimelige Welt zu bereiten.
Nicht genug, dass wir u.a. die Meere mit Plastikmüll gelieren, “Stadtgeländewagen” zum Mobilitätsstandard erheben, millionenfaches Tierleid für die billige Discounter-Fleischtheke zulassen und Entwicklungsländer für Rosen- und Soja-Monokulturen ins Mittelalter zurückpflügen, wir vermitteln dieses absurde Wertegefüge tagtäglich als sakrosankt und alternativlos an junge Menschen. Und die altbackenen Entscheider, Deutungshalter und Besitzstandswahrer aus Politik und Wirtschaft zementieren dazu täglich den Status-Quo im Sinne des Wachstums, der Arbeitsplätze und des Profits.
Und wenn dann tatsächlich mal den jungen Menschen die Hutschnur platzt und sie ihr Recht auf ein lebenswertes Erbe einfordern, dann sprechen ihnen die gleichen Erwachsenen wahlweise Motivation, Kompetenz oder schlicht den eigenen Willen ab. Das ist natürlich schön anstrengungslos, muss man sich dann ja nicht mit der eigenen Verantwortung für diesen ganzen Schlamassel auseinandersetzen; oder unangenehme Entscheidungen treffen.
Glücklicherweise stehen die Jugendlichen nicht ganz alleine da. “Parents for Future” ist eine Vereinigung von Erwachsenen, die der “Fridays for Future”-Bewegung den Rücken stärkt. In einem offenen Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer verurteilen sie Diffamierung der Jugendlichen und die Androhung von Repressionen.
Ich habe den offen Brief unterschrieben. Und ich möchte die erwachsenen Mitleser meines Blogs bitten, das ebenfalls zu machen. Einerseits zeigt es den verantwortlichen Politikern, dass da viele Menschen hinter “Fridays for Future” stehen, die dafür keine Schule mehr zu schwänzen brauchen und die auch durchaus um die diversen Zwänge eines Erwachsenenlebens wissen.
Andererseits – und das finde ich sehr viel wichtiger – setzt es für die demonstrierenden Jugendlichen ein Zeichen: Sie stehen nicht komplett alleine da, um sich gegen fadenscheinige Diskreditierungen wehren zu müssen, sondern sie haben viele Unterstützer unter den Erwachsenen.
Und den jugendlichen Demonstranten sei gesagt: Das Körperteil, das bei einem Politiker am besten trainiert ist, ist das Sitzfleisch. Sie werden mindestens versuchen, Euch auszubremsen, in der Hoffnung, dass Euer Protest einschläft. Ich fand es richtig gut, dass am schulfreien Brückentag nach Fettdonnerstag 400 junge Menschen in Aachen protestiert haben. Chapeau!