Aachen soll lebendiger werden
Aachen hat das große Glück eine Stadt voller jungem Leben zu sein. Besonders durch die wichtigen Hochschulstandorte haben wir in Aachen einen hohen Anteil an Studierenden. Für uns ist es deswegen von hohem Stellenwert, dass wir Menschen jeden Alters eine schöne, viel wichtiger, eine lebendige Stadt bieten wollen.
Das Kulturangebot in Aachen ist breit gefächert.
Dieses Angebot wird vor allem von vielen Initiativen, Vereinen, Veranstalter*Innen, Künstler*Innen, Musiker*Innen und ähnlichen Institutionen bereitgestellt. Auch die Stadt Aachen hat Angebote, die aber verhältnismäßig gering ausfallen. Im wesentlichen das Stadttheater/Orchester und einige Museen.
Es existieren 4 Hauptprobleme in Aachens Kulturpolitik:
- Die einseitige finanzielle Ausrichtung auf das Stadttheater – das mehr als alle anderen Kulturangebote zusammen kostet – führt zu einer Unausgewogenheit des Angebotes.
- Fördermöglichkeiten für Initiativen außerhalb der Stadtverwaltung sind vorhanden, aber zu klein, unflexibel und völlig erstarrt.
- Durch unsere Aufteilung der Kulturpolitik auf 2 Betriebsausschüsse ist eine Betriebsblindheit eingezogen. Eine offene politische Diskussion über Kulturpolitik ist nirgends vorgesehen.
- Das Durchschnittsalter der kulturpolitischen Sprecher*innen ist über 65 Jahre.
Diese Situation führt damit unter anderem zu folgenden Detailproblemen:
- Für die Clubkultur ist kein Platz vorgesehen. In der Aufteilung der Stadt ist sie nirgends geplant und gewollt. Wo zufällig Initiativen sind, die noch nicht durch Klagen der Anwohner bedroht sind, kann sie manchmal existieren.
- Es gibt keine Freiflächen für Grafitti. Es gibt einiges an Kunst im Straßenraum, aber fast nur als Auftragsarbeit weniger Akteure (z.B. STAWAG)
- Das KASTE Programm ist unser Werkzeug für die finanzielle Unterstützung der freien Kultur. Die Antragsstellung muss aber sehr weit im voraus stattfinden und ist an recht starre Regeln gebunden, die für viele Akteure einfach nicht funktionieren. Jedes Jahr stellen deswegen nur die selben alten Bekannten Anträge und werden im Zweifel gegenüber Neulingen bevorzugt. So entsteht eine personelle und inhaltliche Erstarrung. Außerdem ist die Summe im Vergleich zu den anderen Kulturausgaben völlig unangemessen. Stadttheater > 20 Mio, KASTE Mio.
- Die Regeln für Straßenmusik sind zu starr und nicht mehr zeitgemäß
Unsere Vision
- Vielfalt
- Wir wollen ein breiteres Angebot von vielen Kulturformen. Auch außerhalb von Hochkultur. Die inanzielle Förderung soll weniger einseitig gestaltet werden. Weitere Angebote auch außerhalb von tradierter Hochkultur sind zu schaffen. Wir wollen Straßenkunst Freiräume geben und die veralteten Regelungen entkrampfen.
- Lebensweisen
- Wir wollen die Vielfältigkeit der Menschen in Aachen zum Ausdruck bringen. Dafür soll zum einen die Möglichkeit für alle bestehen, ihre persönlichen, kulturellen Interessen auszuleben und zum anderen möglichst vielen Menschen einen Zugang zu dieser Vielfalt zu gewähren. Dabei wollen wir weg von einem verengten Kulturbegriff und hin zu einer Kulturfürderung, die Räume und Möglichkeiten für alle Arten von Kultur, Lebensweisen und Weltanschauungen bietet, solange diese in gegenseitiger Toleranz ausgelebt werden. Insbesondere möchten wir, dass queere Lebensweisen und marginalisierte Gruppierungen einen Platz in Aachen haben und hier so Leben und wahrgenommen werden können, wie sie es sich wünschen. Wir wollen eine breite Akzeptanz und das gegenseitige Verständnis zwischen verschiedenen sozio-kulturellen Formen fördern.
- Für Alle
- Für alle (Alters-)Gruppen, Schichten und Interessen sollen Angebote vorhanden sein. Heute werden vor allem junge Erwachsene und Studierende nur durch kleine, eigen finanzierte oder sehr kommerzielle Angebote bedient.
- Strahlkraft
- Wir möchten gerne Angebote von überregionales Bedeutung schaffen oder unterstützen. Aachen hat ein relativ weites Einzugsgebiet, aber kaum Kulturangebote, die Reichweite entwickeln oder Studenten nach ihrem Abschluss in der Region halten können.
- Aktualität
- Kulturelle und künstlerische Strömungen unterliegen oft schnellen Änderungen. Eine flexiblere und unkompliziertere Förderung muss ermöglicht werden.Dazu gehört auch ein schnellerer Abbau von überlebten Angeboten!
Unsere konkreten Vorschläge
- rößere Festivals mit Zielguppe junge Erwachsene (z.B. Musik, Poetry/Science Slam, Conventions)
- Das Sinfonie Orchester verbraucht zu viel Geld. Insbesondere für Musiktheater/Oper. Das wird aber nur von einer kleinen Bevölkerungsgruppe genutzt und sollte deshalb verringert werden. Dadurch würden erhebliche Mengen Geld frei, um neuere Angebote möglich zu machen.
- Das KASTE Programm muss überdacht werden. Die beantragten Projekte sind überwiegend gut, aber das Verfahren klemmt. Für einige sogar sehr.
- Die Stadt sollte Freiflächen für Grafitti zur Verfügung stellen. Diverse Gebäude der Stadt könnte so verschönert werden, wie bei der Street Art Ausstellung (2018) im Centre Charlemagne.
- Die Regeln für Straßenmusik müssen zeitgemäß angepasst werden. Das wäre ein sehr einfache und völlig kostenlose Möglichkeit zur Belebung der Innenstadt.