Das Debakel war abzusehen, wenn aber wohl nicht in diesem Ausmaß: Die AfD ist in Mecklenburg-Vorpommern zweitstärkste Macht. Damit können sich die Rechtspopulisten nach den Wahlerfolgen in den anderen Bundesländern eine weitere Kerbe in ihren Colt ritzen.
Die Enttäuschung außerhalb der AfD-Bubble ist erwartungsgemäß groß, Schuldzuweisungen und Erklärungsversuche lassen nicht lange auf sich warten. Und unter anderem poppt immer wieder die Aufforderung hoch, man hätte doch die enttäuschten und besorgten Bürger früher in ihren Ängsten ernst nehmen und sie da abholen müssen, wo sie stehen.
Einen Scheiß muss ich!
167453 Menschen haben in Mecklenburg-Vorpommern die AfD in den Landtag gewählt. Das sind 12,6% der Wahlberechtigten. 38,4% der Wahlberechtigten haben gar nicht gewählt. Also mehr als dreimal so viele.
Ich möchte die AfD-Wähler nirgendwo “abholen” und ich möchte deren teilweise skurrile Ängste nicht ernst nehmen. Deren Wertesystem liegt so unglaublich weit von meinem Verständnis von Offenheit, Zuversicht, Wertschätzung, Wohlwollen und Toleranz entfernt, dass ich da keinerlei Anschlusspunkte sehe. Das ist nur eine Minderheit. Leider eine sehr laute und oft sehr unkultivierte Minderheit.
Mein Augenmerk liegt vielmehr auf den Wahlverweigerern, die aus welchen Gründen auch immer (Enttäuschung, Resignation, Gewohnheit) ihr Wahlrecht versickern lassen. Und es liegt auf den Erstwählern, die durch das unsägliche Taktieren, Heucheln und Klüngeln der politischen mit den wirtschaftlichen Eliten eine ernüchternde Vorstellung von einem demokratischen Miteinander bekommen.
In Osnabrück funktioniert es schon seit Jahren, in Aachen wird es hoffentlich noch dieses Jahr starten: Das Projekt “KidS – Kommunalpolitik in die Schulen”. Jugendliche begleiten Lokalpolitiker eine Zeit lang und können so in den politischen Alltag schnuppern. Im Unterricht wird das dann thematisiert und aufbereitet. Ich freue mich schon drauf.
Ich erlebe die Jugend in der StädteRegion Aachen jetzt schon als politisch interessiert und engagiert. Insofern habe ich die Hoffnung, dass wir die junge Generation mit den geeigneten Projekten und der gebührenden Ernsthaftigkeit am Ball halten und dass dieses Engagement vielleicht auch Wahlverweigerer überzeugt, sich doch wieder aufzuraffen.
Ob jetzt eher mangelnde Bildung oder die Existenz- und Versagensängste der Bevölkerung für den Erfolg der Rechtspopulisten verantwortlich sind, lasse ich mal dahingestellt. Hartz-IV, die drohende Altersarmut und ein völlig verkorkstes, neoliberales Wertegefüge in unserer Gesellschaft tragen aber sicherlich ihren Teil dazu bei. Und auch den politischen und wirtschaftlichen Eliten in unserem Land kommen die gesellschaftlichen Verwerfungen gerade recht, lenken sie doch von den eigentlichen Problemen ab (nein, Flüchtlinge sind nicht unser Problem. Bildung, Pflege und Altersarmut sind es).
Ich werde weiterhin in meinen Schulausschüssen Politik für Offenheit und Toleranz machen. Und ich hoffe, dass ich damit wieder ein paar mehr Leute an die Wahlurne locken kann. Vielleicht findet sich sogar der eine oder andere Neugierige, der wissen möchte, wie Kommunalpolitik funktioniert (ich kann schon soviel sagen: Es macht nicht immer Spaß, ist aber sehr interessant).
Die Piraten beißen nicht und stehen gerne Rede und Antwort.
Das Debakel war abzusehen, wenn aber wohl nicht in diesem Ausmaß: Die AfD ist in Mecklenburg-Vorpommern zweitstärkste Macht. Damit können sich die Rechtspopulisten nach den Wahlerfolgen in den anderen Bundesländern eine weitere Kerbe in ihren Colt ritzen.
Die Enttäuschung außerhalb der AfD-Bubble ist erwartungsgemäß groß, Schuldzuweisungen und Erklärungsversuche lassen nicht lange auf sich warten. Und unter anderem poppt immer wieder die Aufforderung hoch, man hätte doch die enttäuschten und besorgten Bürger früher in ihren Ängsten ernst nehmen und sie da abholen müssen, wo sie stehen.
Einen Scheiß muss ich!
167453 Menschen haben in Mecklenburg-Vorpommern die AfD in den Landtag gewählt. Das sind 12,6% der Wahlberechtigten. 38,4% der Wahlberechtigten haben gar nicht gewählt. Also mehr als dreimal so viele.
Ich möchte die AfD-Wähler nirgendwo “abholen” und ich möchte deren teilweise skurrile Ängste nicht ernst nehmen. Deren Wertesystem liegt so unglaublich weit von meinem Verständnis von Offenheit, Zuversicht, Wertschätzung, Wohlwollen und Toleranz entfernt, dass ich da keinerlei Anschlusspunkte sehe. Das ist nur eine Minderheit. Leider eine sehr laute und oft sehr unkultivierte Minderheit.
Mein Augenmerk liegt vielmehr auf den Wahlverweigerern, die aus welchen Gründen auch immer (Enttäuschung, Resignation, Gewohnheit) ihr Wahlrecht versickern lassen. Und es liegt auf den Erstwählern, die durch das unsägliche Taktieren, Heucheln und Klüngeln der politischen mit den wirtschaftlichen Eliten eine ernüchternde Vorstellung von einem demokratischen Miteinander bekommen.
In Osnabrück funktioniert es schon seit Jahren, in Aachen wird es hoffentlich noch dieses Jahr starten: Das Projekt “KidS – Kommunalpolitik in die Schulen”. Jugendliche begleiten Lokalpolitiker eine Zeit lang und können so in den politischen Alltag schnuppern. Im Unterricht wird das dann thematisiert und aufbereitet. Ich freue mich schon drauf.
Ich erlebe die Jugend in der StädteRegion Aachen jetzt schon als politisch interessiert und engagiert. Insofern habe ich die Hoffnung, dass wir die junge Generation mit den geeigneten Projekten und der gebührenden Ernsthaftigkeit am Ball halten und dass dieses Engagement vielleicht auch Wahlverweigerer überzeugt, sich doch wieder aufzuraffen.
Ob jetzt eher mangelnde Bildung oder die Existenz- und Versagensängste der Bevölkerung für den Erfolg der Rechtspopulisten verantwortlich sind, lasse ich mal dahingestellt. Hartz-IV, die drohende Altersarmut und ein völlig verkorkstes, neoliberales Wertegefüge in unserer Gesellschaft tragen aber sicherlich ihren Teil dazu bei. Und auch den politischen und wirtschaftlichen Eliten in unserem Land kommen die gesellschaftlichen Verwerfungen gerade recht, lenken sie doch von den eigentlichen Problemen ab (nein, Flüchtlinge sind nicht unser Problem. Bildung, Pflege und Altersarmut sind es).
Ich werde weiterhin in meinen Schulausschüssen Politik für Offenheit und Toleranz machen. Und ich hoffe, dass ich damit wieder ein paar mehr Leute an die Wahlurne locken kann. Vielleicht findet sich sogar der eine oder andere Neugierige, der wissen möchte, wie Kommunalpolitik funktioniert (ich kann schon soviel sagen: Es macht nicht immer Spaß, ist aber sehr interessant).
Die Piraten beißen nicht und stehen gerne Rede und Antwort.