Es betrifft zwar die Aachener Kitas (und mich damit als Bildungspirat eher am Rande), aber “Werbung am Kind” lässt mir regelmäßig die Nackenhaare zu Berge stehen. Aus diesem Grund danke ich der Aachener Piratenfraktion, dass sie sich meinen Bedenken angeschlossen und meine Anfrage heute an die Verwaltung und die anderen Ratsparteien gegeben hat.
Vorneweg: Mit der Einverständniserklärung haben die Eltern der Veröffentlichung der Fotos ihrer Kinder als Werbeträger auf Facebook zugestimmt. Und da stehen sie jetzt auch. Ich wollte es nur erwähnt haben.
Hier meine Anfrage:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wie einem Online-Zeitungsbericht vom 16.08.2015 zu entnehmen ist, fand am Samstag, den 15.08.2015, auf dem Willy-Brandt-Platz die Aktion “Aquis Baumeister” statt. Veranstalter war lt. Zeitungsbericht das Center-Management des Einkaufszentrums “Aquis Plaza”. Rund 100 Kinder und ihre Eltern konnten einen Tag lang u.a. auf der “Baustelle zum Anfassen” hinter die Kulissen der Baustelle schauen. Das Center-Management habe im Vorfeld über das Internet, aber auch in lokalen Kindertagesstätten für die Teilnahme an dieser Aktion geworben, so der Bericht abschließend.
Kinder im Vorschulalter sind gegenüber Markenbildung noch besonders empfänglich und unkritisch. Zudem ist es aussichtslos, den Kindern in diesem Alter die Mechanismen und Zielsetzungen solcher Werbeaktionen vermitteln zu wollen. Eine kritische Auseinandersetzung zum Aufbau von Medienkompetenz kann also naturgemäß mit den Kindern gar nicht stattfinden.
Das NRW-Schulgesetz (SchulG) sieht im § 99 Abs. 2 ein grundsätzliches Verbot von Werbung für nichtschulische Zwecke vor. Im NRW-Kinderbildungsgesetz (KiBiz) fehlt ein entsprechender Passus, was unserer Meinung nach jedoch keine Berechtigung für gezielte Werbeaktionen in Kitas bedeutet. Gerade Kindertageseinrichtungen sollten aus vorgenanntem Grund besondere Schutzräume gegenüber Werbung am Kind darstellen.
Wir bitten deshalb um die Beantwortung der folgenden Fragen:
- An welchen Kindergärten in städtischer Trägerschaft hat das Center-Management “Aquis Plaza” Werbung für die Aktion “Aquis Baumeister” gemacht? Listen Sie bitte die Namen der Kindertagesstätten auf.
- In welcher Form hat das Center-Management an diesen Kindertagesstätten geworben? Nennen Sie bitte Art und KiTa-Ansprechpartner (Position) der Kontaktaufnahme, aufgeschlüsselt nach Kindertagesstätten.
- Welche Kosten bzw. Aufwände sind der Stadt Aachen für die Aktion “Aquis Baumeister” entstanden? Wird die Stadt Aachen ggf. die Erstattung dieser Aufwände vom Center-Management des “Aquis Plaza” fordern?
- Erfolgte die Ansprache der Kindergärten direkt über das Center-Management “Aquis Plaza” oder z.B. über eine sogenannte “Schul/KiTa-Marketing-Agentur”? Wenn ja, welche?
- War die Aktion “Aquis Baumeister” auch eine Kooperation mit der Handwerkskammer Aachen bzw. hat die Handwerkskammer Aachen Gelegenheit bekommen, sich bei dieser Aktion als Vertreter des Aachener Handwerks zu präsentieren?
Es betrifft zwar die Aachener Kitas (und mich damit als Bildungspirat eher am Rande), aber “Werbung am Kind” lässt mir regelmäßig die Nackenhaare zu Berge stehen. Aus diesem Grund danke ich der Aachener Piratenfraktion, dass sie sich meinen Bedenken angeschlossen und meine Anfrage heute an die Verwaltung und die anderen Ratsparteien gegeben hat.
Vorneweg: Mit der Einverständniserklärung haben die Eltern der Veröffentlichung der Fotos ihrer Kinder als Werbeträger auf Facebook zugestimmt. Und da stehen sie jetzt auch. Ich wollte es nur erwähnt haben.
Hier meine Anfrage:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wie einem Online-Zeitungsbericht vom 16.08.2015 zu entnehmen ist, fand am Samstag, den 15.08.2015, auf dem Willy-Brandt-Platz die Aktion “Aquis Baumeister” statt. Veranstalter war lt. Zeitungsbericht das Center-Management des Einkaufszentrums “Aquis Plaza”. Rund 100 Kinder und ihre Eltern konnten einen Tag lang u.a. auf der “Baustelle zum Anfassen” hinter die Kulissen der Baustelle schauen. Das Center-Management habe im Vorfeld über das Internet, aber auch in lokalen Kindertagesstätten für die Teilnahme an dieser Aktion geworben, so der Bericht abschließend.
Kinder im Vorschulalter sind gegenüber Markenbildung noch besonders empfänglich und unkritisch. Zudem ist es aussichtslos, den Kindern in diesem Alter die Mechanismen und Zielsetzungen solcher Werbeaktionen vermitteln zu wollen. Eine kritische Auseinandersetzung zum Aufbau von Medienkompetenz kann also naturgemäß mit den Kindern gar nicht stattfinden.
Das NRW-Schulgesetz (SchulG) sieht im § 99 Abs. 2 ein grundsätzliches Verbot von Werbung für nichtschulische Zwecke vor. Im NRW-Kinderbildungsgesetz (KiBiz) fehlt ein entsprechender Passus, was unserer Meinung nach jedoch keine Berechtigung für gezielte Werbeaktionen in Kitas bedeutet. Gerade Kindertageseinrichtungen sollten aus vorgenanntem Grund besondere Schutzräume gegenüber Werbung am Kind darstellen.
Wir bitten deshalb um die Beantwortung der folgenden Fragen: