Der erweiterte Elternabend an der GGS Brander Feld hat gezeigt, dass eine gedeihliche Lösung des OGS-Raumproblems zu aller Beteiligten Zufriedenheit sehr unwahrscheinlich ist.
Edit: Ich habe nach meinem Gespräch mit der Verwaltung und den anderen Fraktionen meinen Antrag zurückgezogen. Es gab einerseits rechtliche Bedenken, denn eine auf dem Boden verankerte Schenkung würde zwangsläufig in den Besitz der Stadt übergehen und damit gäbe es unter anderem versicherungsrechtliche Probleme… dem konnte ich nicht wirklich folgen, denn für andere Schenkungen (siehe Klettergerüste und Musikmuscheln) gilt das ebenfalls. Und da klappt es…
Ausschlaggebend für meinen Rückzug war vielmehr das nachvollziehbare Argument, dass man sehr sensibel mit dem Sponsoring von Infrastruktur umgehen sollte. Ansonsten wären die Schulen in “besser betuchten” Gegenden ganz schnell bestens ausgestattet, während die Brennpunktschulen in die Röhre kucken. Das habe ich tatsächlich so nicht bedacht. Das Hand-Out für den Ausschuss habe ich deshalb in der Schublade gelassen.
Ab hier geht’s weiter mit dem ursprünglichen Beitrag.
Die Diskussion hat schon längst die Sachebene verlassen. Die Anspruchshaltung der Eltern und Lehrer steht der Verweigerungshaltung der Verwaltung unversöhnlich gegenüber:
Während die Eltern und Lehrer mehr Platz für die bestehende und die neu einzurichtende OGS-Betreuung einfordern (und zwischendurch gerne auch die Daseinsberechtigung des jub e.V. in Frage stellen), vertritt die Verwaltung den Standpunkt, dass das aktuelle Raumangebot zumindest der aktuellen zwei-gruppigen OGS-Betreuung genügt, wenn man den OGS-Alltag nur “multifunktional” gestaltet. Außerdem hat sie z. B. streng getaktete Stundenpläne erstellen lassen, die die auskömmliche Koexistenz von Schul- und OGS-Betrieb untermauern sollen.
Ich würde mir zweierlei wünschen:
Wenn der Haushalt knapp ist, dann darf man das gerne auch als Argument bringen. Aber in der ganzen Diskussion taucht es von Seiten der Verwaltung nicht auf. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Dem Aachener Haushalt fehlen in 2015 etwa 19 Millionen Euro.
Die Verwaltungsstrategie, die ich zu erkennen glaube: Irgendeine Alternative aus dem Hut zaubern, die wenig kostet, um nicht Begehrlichkeiten der anderen OGS-Standorte zu wecken. Das ist in meinen Augen legitim, aber leider nur so mittelgut kommuniziert.
Im Gegensatz dazu sind natürlich die Ansprüche der Eltern und Lehrer nachvollziehbar, aber eben auch nicht in diesem Umfang zu realisieren. Die Weigerung der Verwaltung schürt eher die Empörung, als dass sich die Betroffenen Gedanken darüber machen, wie man denn die Kuh vom Eis bekommt. Und da würde ich mir statt ständiger Forderungen mehr konstruktive Vorschläge wünschen.
Deshalb werde ich die Verwaltung in der Schulausschusssitzung vom 24.03.2015 bitten, die Vorlage zum Thema “OGS-Raumangebot an der GGS Brander Feld” in diesem Sinne zu erweitern:
Die Verwaltung wird darüber hinaus das bürgerschaftliche Engagement der Eltern und Lehrer zur Schaffung alternativer Räumlichkeiten nach Kräften unterstützen, wenn die Schulkonferenz der GGS Brander Feld entsprechende Projekte befürwortet.
Was soll das Ziel dieser Ergänzung sein?
Auf der Elternversammlung hat die Schulpflegschaft dem Brander Bürgermeister Herrn Tillmanns eine Liste mit 300 Unterschriften übergeben. Diese dreihundert Brander Bürger (plus Dunkelziffer) sind sicherlich in Brand und Umgebung bestens vernetzt.
Was spricht dagegen, sich Sponsoren für ein oder zwei alte Bauwagen zu suchen? Oder einen Gebrauchtcontainer, geschlossenen Zwei-Achs-Anhänger oder Bus? Die Schulpflegschaft nimmt diese Spende(n) entgegen, lässt sie (über andere Sponsoren im Handwerk?) zu nutzbaren Räumlichkeiten ausbauen, ist fortan Besitzer und kann damit machen, was sie will… also z. B. auch von den Kindern bemalen oder bepflanzen lassen. Diesen Extraraum können die Kinder dann als Tobe-, Lese- oder Ruheraum nutzen, was die Raumsituation etwas entschärfen sollte. Den finanziellen Rahmen etwas erweitern? 300 Unterschriften mal 10 Euro gleich 3000 Euro. Wenn man ordentlich feilscht, gibt es dafür einen gebrauchten Bürocontainer…
Die Stadt prüft, wo auf dem Gelände man diesen “Extraraum” verankern kann, stellt die Statik sicher (damit z. B. ein Anhänger nicht umkippt) und schließt das Teil an Strom und Wärme an. Und genau solche Aufgaben möchte ich mit der Erweiterung der Vorlage abgedeckt wissen. Und dass die Eltern und Lehrer erkennen, dass es sinnvoll ist, sich überhaupt darüber Gedanken zu machen.
Eine Ermunterung zum bürgerschaftlichen Engagement kann so verkehrt nicht sein.
Ich berichte, wie der Schulausschuss bzw, die Verwaltung entschieden hat.
P.S.: Für mich ist der jub e.V. übrigens nicht verhandelbar. Stellt man den jub in Frage, weil da selten Jugendliche anzutreffen sind, dann muss man auch Museen, Bibliotheken oder Schwimmhallen schließen. Wenn nur ein Jugendlicher ohne Betreuung ins jub geht, statt auf der Straße dummes Zeug zu machen, ist das für mich Existenzberechtigung genug. Die restlichen Projekte wie der Brander Band Contest sprechen für sich.
Der erweiterte Elternabend an der GGS Brander Feld hat gezeigt, dass eine gedeihliche Lösung des OGS-Raumproblems zu aller Beteiligten Zufriedenheit sehr unwahrscheinlich ist.
Edit: Ich habe nach meinem Gespräch mit der Verwaltung und den anderen Fraktionen meinen Antrag zurückgezogen. Es gab einerseits rechtliche Bedenken, denn eine auf dem Boden verankerte Schenkung würde zwangsläufig in den Besitz der Stadt übergehen und damit gäbe es unter anderem versicherungsrechtliche Probleme… dem konnte ich nicht wirklich folgen, denn für andere Schenkungen (siehe Klettergerüste und Musikmuscheln) gilt das ebenfalls. Und da klappt es…
Ausschlaggebend für meinen Rückzug war vielmehr das nachvollziehbare Argument, dass man sehr sensibel mit dem Sponsoring von Infrastruktur umgehen sollte. Ansonsten wären die Schulen in “besser betuchten” Gegenden ganz schnell bestens ausgestattet, während die Brennpunktschulen in die Röhre kucken. Das habe ich tatsächlich so nicht bedacht. Das Hand-Out für den Ausschuss habe ich deshalb in der Schublade gelassen.
Ab hier geht’s weiter mit dem ursprünglichen Beitrag.
Die Diskussion hat schon längst die Sachebene verlassen. Die Anspruchshaltung der Eltern und Lehrer steht der Verweigerungshaltung der Verwaltung unversöhnlich gegenüber:
Während die Eltern und Lehrer mehr Platz für die bestehende und die neu einzurichtende OGS-Betreuung einfordern (und zwischendurch gerne auch die Daseinsberechtigung des jub e.V. in Frage stellen), vertritt die Verwaltung den Standpunkt, dass das aktuelle Raumangebot zumindest der aktuellen zwei-gruppigen OGS-Betreuung genügt, wenn man den OGS-Alltag nur “multifunktional” gestaltet. Außerdem hat sie z. B. streng getaktete Stundenpläne erstellen lassen, die die auskömmliche Koexistenz von Schul- und OGS-Betrieb untermauern sollen.
Ich würde mir zweierlei wünschen:
Wenn der Haushalt knapp ist, dann darf man das gerne auch als Argument bringen. Aber in der ganzen Diskussion taucht es von Seiten der Verwaltung nicht auf. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Dem Aachener Haushalt fehlen in 2015 etwa 19 Millionen Euro.
Die Verwaltungsstrategie, die ich zu erkennen glaube: Irgendeine Alternative aus dem Hut zaubern, die wenig kostet, um nicht Begehrlichkeiten der anderen OGS-Standorte zu wecken. Das ist in meinen Augen legitim, aber leider nur so mittelgut kommuniziert.
Im Gegensatz dazu sind natürlich die Ansprüche der Eltern und Lehrer nachvollziehbar, aber eben auch nicht in diesem Umfang zu realisieren. Die Weigerung der Verwaltung schürt eher die Empörung, als dass sich die Betroffenen Gedanken darüber machen, wie man denn die Kuh vom Eis bekommt. Und da würde ich mir statt ständiger Forderungen mehr konstruktive Vorschläge wünschen.
Deshalb werde ich die Verwaltung in der Schulausschusssitzung vom 24.03.2015 bitten, die Vorlage zum Thema “OGS-Raumangebot an der GGS Brander Feld” in diesem Sinne zu erweitern:
Was soll das Ziel dieser Ergänzung sein?
Auf der Elternversammlung hat die Schulpflegschaft dem Brander Bürgermeister Herrn Tillmanns eine Liste mit 300 Unterschriften übergeben. Diese dreihundert Brander Bürger (plus Dunkelziffer) sind sicherlich in Brand und Umgebung bestens vernetzt.
Was spricht dagegen, sich Sponsoren für ein oder zwei alte Bauwagen zu suchen? Oder einen Gebrauchtcontainer, geschlossenen Zwei-Achs-Anhänger oder Bus? Die Schulpflegschaft nimmt diese Spende(n) entgegen, lässt sie (über andere Sponsoren im Handwerk?) zu nutzbaren Räumlichkeiten ausbauen, ist fortan Besitzer und kann damit machen, was sie will… also z. B. auch von den Kindern bemalen oder bepflanzen lassen. Diesen Extraraum können die Kinder dann als Tobe-, Lese- oder Ruheraum nutzen, was die Raumsituation etwas entschärfen sollte. Den finanziellen Rahmen etwas erweitern? 300 Unterschriften mal 10 Euro gleich 3000 Euro. Wenn man ordentlich feilscht, gibt es dafür einen gebrauchten Bürocontainer…
Die Stadt prüft, wo auf dem Gelände man diesen “Extraraum” verankern kann, stellt die Statik sicher (damit z. B. ein Anhänger nicht umkippt) und schließt das Teil an Strom und Wärme an. Und genau solche Aufgaben möchte ich mit der Erweiterung der Vorlage abgedeckt wissen. Und dass die Eltern und Lehrer erkennen, dass es sinnvoll ist, sich überhaupt darüber Gedanken zu machen.
Eine Ermunterung zum bürgerschaftlichen Engagement kann so verkehrt nicht sein.
Ich berichte, wie der Schulausschuss bzw, die Verwaltung entschieden hat.
P.S.: Für mich ist der jub e.V. übrigens nicht verhandelbar. Stellt man den jub in Frage, weil da selten Jugendliche anzutreffen sind, dann muss man auch Museen, Bibliotheken oder Schwimmhallen schließen. Wenn nur ein Jugendlicher ohne Betreuung ins jub geht, statt auf der Straße dummes Zeug zu machen, ist das für mich Existenzberechtigung genug. Die restlichen Projekte wie der Brander Band Contest sprechen für sich.