Antrag Medienkompetenz Schulausschuss Aachen

Mein Ratsantrag zur technischen Ausstattung an Aachener Schulen

Ich habe einen Ratsantrag ausgearbeitet, in dem ich die Verwaltung bitte, die Ausstattung der Aachener Schulen in einem IT-Kataster zu erfassen und darauf aufbauend ein IT-Gesamtkonzept für Schulen zu entwickeln. Hier der Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Fraktion der PIRATEN beantragt, im Rat der Stadt Aachen den folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat beauftragt die Verwaltung, bis zum Beginn des Schuljahres 2015/2016 in einem “IT-Kataster Schulen” den IST-Zustand der technischen Ausstattung an den Aachener Schulen und außerschulischen Lernorten zu ermitteln und darauf aufbauend ein IT-Gesamtkonzept zu entwickeln, das diese technische Ausstattung den zeitgemäßen Anforderungen an die beschleunigten technischen Entwicklungen im Medienbereich sowie die entsprechend notwendige Medienbildung anpasst.
Begründung:
Die “International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IAE)” [1] stellt in ihrer aktuellen ICIL-Studie (International Computer and Information Literacy Study) [2] fest, dass die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von deutschen Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich kaum besser als durchschnittlich sind.
Aachen kann sich mit einem zeitgemäßen IT-Bildungskonzept für den Umgang mit neuen Medien als moderner und fachkundiger Schulstandort positionieren. Das würde sich positiv auf die Entwicklung der Schüler- und Schulabgängerzahlen an Aachener Schulen auswirken und somit einen weiteren Standortvorteil für die Stadt Aachen darstellen. Zudem ist ggf. durch Synergien bei der gemeinschaftlichen Nutzung der technischen Ausstattung bzw. Nutzung von Open-Source-Alternativen mit Einspareffekten zu rechnen. Doppelanschaffungen werden vermieden, und der Wissenstransfer wird erleichtert.
Der IST-Zustand an Schulen und außerschulischen Lernorten (z. B. Jugendzentren, Medienzentren) sollte mindestens eine einrichtungsscharfe Übersicht über die folgenden Aspekte enthalten:
einrichtungseigene Hardware

  • PC, Notebook, Tablet-PC
  • Monitore
  • Drucker/Scanner/Kopierer
  • Beamer
  • SmartBoard
  • digitale Audio- und Videoausrüstung (z. B. Kameras, Mikrofone etc.)
  • Computer-Aided-Manufacturing-Arbeitsplätze (z. B. 3D-Druck, Sägen, Drehbänke)
  • Bausätze (z. B. Arduino, RaspberryPI, LEGO Mindstorms)

Software

  • Betriebssysteme
  • Browser, E-Mail, Chat
  • Office-Pakete
  • Multimedia-Software (Grafik, Audio, Video, Animation, DTP)
  • Lernsoftware
  • digitale Lehrmittel (E-Books, Audio, Video)
  • Sicherheit (Schadsoftware, Verschlüsselung)
  • Verwaltungssoftware

Infrastruktur

  • Internetanbindung
  • internes Netzwerk (Server, Router, Switch, Speicher, Kabel, WLAN)

Organisation

  • Computerräume
  • benannte IT-Beauftragte
  • Computer-AGs
  • IT-affine Schülerfimen
  • Webseite (Hosting-Provider, Content-Management-System, benannte Administratoren)
  • soziale Mediennutzung der Einrichtung (z. B. Facebook, Google+, Twitter)

Der IST-Zustand soll mindestens jährlich aktualisiert und zu Beginn eines Schuljahres als Sachstandsbericht im Schulausschuss vorgelegt werden.
Das Gesamtkonzept soll eine Priorisierung sowie eine Zeit- und Finanzplanung der Maßnahmen enthalten, um regelmäßig seine Wirksamkeit evaluieren zu können.
Die Landesregierung NRW hat Mitte 2012 zusammen mit der Landesanstalt für Medien NRW und der Medienberatung NRW einen “Kompetenzrahmen” in Form eines Medienpasses NRW abgesteckt [3] . Der Lehrplankompass NRW [4] bietet Unterstützung bei der Umsetzung des Medienpasses und kann in das Aachener Gesamtkonzept einfließen, sollte sich jedoch nicht darauf beschränken.
[1] http://www.iea.nl/
[2] http://www.bmbf.de/de/17893.php
[3] http://www.medienpass.nrw.de/
[4] http://www.lehrplankompass.nrw.de/