Am 14.06.2018 tagte der Schulausschuss in der StädteRegion. Hier ist mein Bericht.
tl;dr: Mein Abstimmverhalten findet Ihr hier.
Presse war da. Die Berichterstattung wird vermutlich mangels Aufreger entspannt daherkommen.
Die Sitzung war tatsächlich endlich mal wieder eine Herausforderung ans Sitzfleisch. Um 17:30h starteten wir, und gegen 21:00h waren wir durch. Falls einer fragt: Ehrenamtlich…
Bei den Kenntnisnahmen (K) gab es keine Abtimmungen. Ich markiere meine jeweilige “Haltung” aber trotzdem als zugestimmt oder abgelehnt.
Eine Schule der StädteRegion Aachen stellt sich vor: Abendrealschule Aachen, Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – 2018/0221 (K)
Die Zahlen der Studierenden hat über die vergangenen Jahre abgenommen. Ich habe im Vorfeld beim Statistischen Landesamt NRW (IT.NRW) mal die Zahlen der vergangenen 10 Jahre angefragt (und sie prompt und umfassend erhalten. Besten Dank dafür!).
[table id=62 /]
Wie man sieht, sind die Zahlen in Aachen seit 2007 wesentlich stärker gesunken als NRW-weit. Betrachtet man den gesamten Zeitraum 2007-2017, dann sanken in NRW die SuS-Zahlen um ca. 21%, während die Abendrealschule satte 51% weniger SuS hatte.
Ich hatte nachgefragt, ob ähnlich wie beim Abendgymnasium (abitur-online.nrw) auch ein Online-Angebot geben könnte, was aber nicht der Fall ist. Schade, denn das wäre eine Möglichkeit, noch weitere Menschen zu gewinnen.
Ich gebe noch zu bedenken, dass die StädteRegion die Abendrealschule in 2021 ebenfalls in das “Weiterbildungskolleg” in Würselen überführen möchte.
Beim Abendgymnasium haben wir dafür in 2017 den Standort Laurensberg aufgegeben. Aktuell verteilt sich die Abendrealschule auf die benachbarten Standorte Eintrachtstraße und Bischofstraße (in den Räumen der Hugo-Junkers-Realschule).
Wenn sich die Zahlen nicht verbessern, dann wäre eine Zusammenführung tatsächlich nicht zu verhindern. Zum Einen würde ich gerne analysiert haben, warum die Zahlen an der Abendrealschule so stark abnehmen. Und zum Zweiten hätte ich dann ganz gerne eine Zusammenführung am Standort Aachen. Aktuell kommen mehr als 60% der AR-Studis aus Aachen…
Die Vorlage habe ich zustimmend zur Kenntnis genommen.
Schulsozialarbeit in den Internationalen Förderklassen und den Klassen “Fit für Mehr” an den Berufskollegs der StädteRegion Aachen – 2018/0259 (K)
In einem persönlichen Gespräch hatte mir der Schulleiter eines Berufskollegs bereits erzählt, dass es nicht hilfreich ist, die Zahl der Stellen für Schulsozialarbeit an die Anzahl der Internationalen Förderklassen zu koppeln.
Nur, weil die jungen Menschen erfolgreich aus der IFK in eine Regelklasse wechseln, legen die ja nicht automatisch auch ihre Traumata ab.
Ich habe die Vorlage sehr zustimmend zur Kenntnis genommen. Und ich hoffe, dass die angekündigte Vorlage für 2019 keinen Rückzieher macht, was die Verstetigung von Stellen in der Sozialarbeit an den BKs angeht. Ich werde berichten. 😉
Euregionales Medienzentrum – Jahresbericht 2017 – 2018/0219 (K)
Die Leiterin des Euregionalen Medienzentrums gab einen Überblick über die Arbeit in 2017.
Der Bericht umfasst satte 45 Seiten. Wer wissen möchte, wie das Medienzentrum aufgestellt ist (und etwas Zeit mitbringt 😉 ), der sollte sich den Bericht durchlesen.
Schade finde ich, dass im Laufe des Jahres etwa 3,5 Tonen 16mm-Filmrollen vernichtet wurden, weil die Inventarisierung sich nicht mehr lohnt und die Filme über Jahre hinweg von Schulen nicht angefragt wurden. Die Urheberrechtsbesitzer konnten sich leider nicht dazu durchringen, die Filme freizugeben.
Ich stelle mir gerade vor, was für ein korrekter Move das gewesen wäre, hätte man die Filme Stück für Stück digitalisiert und als Videodownload unter einer freien Lizenz z.B. auf archive.org zur Verfügung gestellt. Schade.
In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass die NASA Teile der originalen Videoaufnahmen der ersten Mondlandung verbaselt hat… so passiert so was! 😉
Ich habe die Vorlage zustimmend zur Kenntnis genommen.
Vermittlung von Medienkompetenz und Lehrerfortbildung im Rahmen der “Digitaloffensive Schule NRW” – 2018/0257 (K)
Es gibt neben dem Euregionalen Medienzentrum noch ein “Kompetenzteam der StädteRegion”, deren Medienberater für die Fort- und Weiterbildung des Schulpersonals zuständig sind. Kompetenzteam und Medienzentrum arbeiten dabei eng miteinander zusammen.
Ich habe mal angefragt, ob denn 20.000 Euro genug sind für die doch sehr umfangreichen Inhalte der Lehrerfortbildung (u.a. Caliope und 3D-Druck). Da das Projekt “Digitaloffensive Schule NRW” noch am Anfang steht, möchte die Verwaltung das erste Jahr erst einmal abwarten. Mehr Geld dafür wäre eh eine Frage der kommenden Haushaltsberatungen.
Ich hoffe, dass es am Ende des Jahres eine Evaluation darüber gibt, ob die Lehrkräfte die Workshopinhalte in ihrem Unterricht auch anbringen konnten und ob genügend Finanzen für Auffrischungsworkshops vorhanden waren.
Ich habe die Vorlage zustimmend zur Kenntnis genommen.
Projekt- und Ideenwettbewerb “Zuhause in der Zukunft?” – 2018/0186 (K)
Die Vorstellung des Wettbewerbs hatten wir im Schulausschuss der Stadt Aachen im März 2018. Damals gab es aber keine Abstimmung, so dass ich die Vorlage nur “virtuell” ablehnend zur Kenntnis nehmen konnte.
An meiner Argumentation und meinem Kenntnisstand hat sich seither nichts geändert. Auch hier habe ich die Vorlage ablehnend zur Kenntnis genommen.
Zweiter Bildungsweg in der StädteRegion Aachen – Status quo und Perspektiven – 2018/0129 (B)
Die Übersicht über die Fortbildungsmöglichkeiten ist sehr umfangreich und ebenso lesenswert.
Zur Abendrealschule habe ich oben bereits etwas geschrieben. Die Begründung für die niedrigen Studierendenzahlen in der StädteRegion kann ich nur bedingt nachvollziehen:
- Veränderte Vorgaben für die Aufnahmebedingungen der Abendrealschulen (Mindestalter 17, Nachweis einer Berufstätigkeit, BAföG-Förderung nur noch im 3. und 4. Semester)
- Landesweiter Rückgang der Zahlen in den Weiterbildungskollegs
- Veränderte Arbeitszeiten erschweren die Möglichkeit/die Bereitschaft zum Schulbesuch
- Gute Konjunktur bietet auch ohne höhere Abschlüsse viele Optionen
All das trifft auch auf ganz NRW zu. Und da haben wir einen Rückgang von “nur” 21%. Es muss also noch an etwas anderem liegen…
Für das Abendgymnasium sehen die Zahlen so aus:
[table id=63 /]
Hier gab es NRW-weit in den vergangenen 10 Jahren einen Rückgang um ca. 23%, an den Standorten Aachen und Würselen jedoch um ca. 55%.
Für das Weiterbildungskolleg sahen die Zahlen so aus:
[table id=64 /]
Der Rückgang in NRW in den letzten 10 Jahren betrug ca. 13%, am Standort Würselen waren es ca. 15%.
Ich habe darauf hingewiesen, dass wir dringend herausfinden müssen, warum die StädteRegion im Landesvergleich so schlecht wegkommt. Die angesprochenen “Gründe” können es meiner Meinung nach nicht sein. Fehlen uns diese Erkenntnisse, ist alle weitere Planung nicht zielführend.
Ich habe dem Beschluss zugestimmt. Dabei möchte ich gar nicht mal das neoliberale Mantra “Lebenslanges Lernen” bedienen.
Wir haben in Deutschland immer noch ein Schulsystem, das führend ist in der Aussonderung bzw. Bevorzugung von Kindern mit dem entsprechenden sozialen, wirtschaftlichen oder kognitiven Gepäck. Die Chance, sich als erwachsener Mensch im Anschluss an eine gebremste Grundbildungskarriere oder im Rahmen einer geänderten Zukunftsplanung weiterzubilden, halte ich für elementar wichtig. Wir brauchen ein Weiterbildungssystem, dass geschmeidig auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.
Abendrealschule und Abendgymnasium in der StädteRegion sind im NRW-Durchschnitt weit abgeschlagen. Das müssen wir analysieren. Und ich habe vorgeschlagen, dass die StädteRegion nach dem Vorbild der Kölner Bildungsmesse eine Veranstaltung plant, bei der sich alle relevanten Weiterbildungsakteure präsentieren können. Es mag zwar angehen, dass alle diese Akteure bereits gut zusammen arbeiten, aber es ist auch wichtig, das nach außen hin zu zeigen.
Integrierte Sozialplanung, Städteregionale Sozialberichterstattung – Kenntnisnahme des Gesamtberichtes – 2018/0207 (K)
Die Vorlage gibt nur einen Hinweis auf den Gesamtbericht. Hier ist der Link für den schnellen Download zwischendurch.
197 Seiten, ab Seite 118 findet sich das Thema Bildung. Einerseits analysiert der Text darin sehr genau die Bildungsmisere: “[…] Bildungserfolg und Bildungsbeteiligung sind in Deutschland häufig von der sozialen Herkunft eines Kindes abhängig.”
Yo, unterschreibe ich sofort.
Und dann steht da leider aber auch das zu lesen: “Welche Schule ein Kind besucht, entscheiden die Eltern des Kindes oftmals auf Empfehlung der Grundschule.”
Ähm… nein. Ansonsten hätten wir wohl nicht die Probleme mit überlaufenen Gymnasien und Abschlulungen ab der 6. Klasse. Die Eltern interessieren sich kaum bis gar nicht für die Empfehlung. Wie sonst käme es zu Übergangsquoten zum Gymnasium von 50% und mehr?!? Sind wir vielleicht plötzlich doch wegen PISA und trotz GNTM wieder flächendeckend zu einem Volk der Dichter und Denker geworden? Das halte ich für sehr unwahrscheinlich…
Den Bericht habe ich zustimmend zur Kenntnis genommen.
Raumbedarf an den Förderschulen der StädteRegion Aachen mit dem Förderschwerpunkt “Geistige Entwicklung” – 2018/0194 (B)
Die Regenbogenschule in Stolberg möchte sich vergrößern.
Ich habe dagegen gestimmt. Hier könnt Ihr nachlesen, warum.
Errichtung eines Teilstandortes für die Schule für Kranke der StädteRegion Aachen – Janusz-Korczak-Schule (JKS) – in Stolberg – 2018/0195 (B)
Die Schule für Kranke ist eine sehr sinnvolle Einrichtung, in der erkrankte Kinder ihrer Schulpflicht nachkommen können/müssen.
Es ist so, dass die JKS bereits “inoffiziell” die Räume in Stolberg seit 8 Jahren nutzt und das jetzt rechtlich festzurren möchte.
Ich habe den Beschluss mitgetragen.
Strukturkonzept 2015 – 2025; Vorschlag Nr. 6 “Kündigung des Vertrages über die Gewährung finanzieller Mittel an die Stadt Monschau zur Unterstützung des Schulangebotes in der Nordeifel.” – 2018/0196 (B)
Bevor die StädteRegion ihre Zahlungen an den Schulverband Nordeifel einstellt, möchte sie gerne etwas mehr Planungs- und Zahlenwerk sehen.
Dem Beschluss habe ich zugestimmt.
Ich würde generell davon abraten, das Schulangebot in strukturschwachen, weitläufigen Gegenden mangels Finanzierung gegen die Wand fahren zu lassen. Ich melde schon mal an, dass ich gegen eine Kündigung des Vertrags bin.
Allerdings möchte ich tatsächlich auch sehen, dass der Schulverband sich nach Kräften bemüht, da ein gerüttelt Maß an eigener Kraft und Idee einzubringen. Aktuell war die Argumentation der anderen Parteien, dass da wohl bisher eher wenig Initiative kommt. Das kann ich nicht beurteilen. Warten wir aufs nächste Jahr.
Regelung der Budgetierung der Schulen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen (§ 31 GemHVO NRW) – 2018/0174 (K)
Die Schulen sollen und können über ihr eigenes Budget verfügen, um schnell auf individuelle Bedürfnisse reagieren zu können.
Das befürworte ich, wobei mir nicht ganz klar ist, wer in der Schule die entsprechende Budgetverantwortung übertragen bekommt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Lehrkräfte neben dem überbordenden Tagesgeschäft jetzt auch noch die Buchhaltung für die Beschaffung von Fußbällen oder Moderationskarten übernehmen sollen.
Und ich hoffe, dass es jedes Jahr ein festgeschriebenes Budget gibt, das sich eben nicht am Verbrauch des Vorjahres orientiert. Ansonsten laufen die Schulen im Dezember über vor Tinneff und Gedöns, den die Schulen schnell noch anschaffen, um das Budget auszuschöpfen. Man kennt das…
Umsetzung des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes (KInvFG); 1. und 2. Tranche – 2018/0151 (B)
Investitionen in Kitas und Schulen sind nie verkehrt.
Ich habe dem Beschlussvorschlag zugestimmt.
Bildungszugabe der StädteRegion Aachen – Jahresbericht 2017 – 2018/0181 (B)
Die Bildungszugabe hat sich im Vergleich zu 2016 weiterentwickelt. Es gab mit 82 Anbietern 6 Anbieter mehr als in 2016. Das Angebot wuchs von 275 auf ca. 300 Angebot an.
Allerdings wurden von den 305.000 Euro nur 241.350 Euro ausgegeben (2016 waren es noch 302.000 Euro). Was ist los mit Euch?
Ich habe unter großem Hallo angemerkt, dass ich es irritierend finde, dass die Alemannia 90.000 Euro dafür bekommt, um Kindern beizubringen, wie man guten Fußball spielt. Die Kernkompetenz scheint mir da doch eher im Geldverbrennen zu liegen…
Allerdings versicherte mir die Verwaltung, dass sich alle Anbieter von den Teilnehmern bewerten lassen müssen und diese Bewertung ausschlaggebend dafür ist, ob man auch im nächsten Jahr wieder antreten darf. Ich bin bei solchen “Teilnehmer-Bewertungen” aber generell sehr skeptisch.
Die Futsal-Abteilung von Alemannia Aachen (dem Verein, nicht der GmbH) bietet übrigens aktuell FIFA18-Turniere an; also in bester E-Sport-Manier. Ich habe angeregt, das in die Bildungszugabe aufzunehmen.
Und ich habe nachgefragt, woher denn die “Drittmittel” stammen, die im Bericht mehrfach erwähnt sind. Ich habe die Antwort so verstanden, dass die Anbieter die Drittmittel selber einwerben und das dann als Paket dem Bildungsbüro vorstellen. Hmm…
Generell halte ich die Bildungszugabe für eine prima Sache! Ich sehe aber die Gefahr, dass sich (zweifelhafte) Organisationen über diese Angebote in Position bringen, um eine eigene Agenda zu fahren; im einfachsten Fall für Werbung am Kind. Ein Flyer hier, ein bedruckter Wasserball da…
Falls Euch da etwas in dieser Richtung aufgefallen sein sollte, würde ich mich über ein Ping freuen.
Ich habe den Beschluss mitgetragen.
Martinusschule – Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache der StädteRegion Aachen: Besetzung der Schulleitungsstelle
Ich habe der Besetzung zugestimmt.
Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – Abendgymnasium und Kolleg: Besetzung der Schulleitungsstelle
Letztendlich war die Entscheidung (wie auch bei der Martinusschule) bereits gefallen (der Ausschuss kann eigentlich nur zustimmen). Mich persönlich hat die Vorstellung dann aber auch überzeugt.
Anfragen und Mitteilungen
Es gab zwei Mitteilungen im öffentlichen Teil:
Der Schulleiter des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung wird sich beruflich verändern.
Und die junge Kollegin der Bezirksschülervertretung wird aufgrund ihres anstehenden Schulabschlusses die BSV und damit den Schulausschuss verlassen. Von ihr kamen viele gute Beiträge. Ich wünsche ihr, dass sie sich ihre Motivation und ihr Engagement auch in den folgenden Lebensabschnitten bewahrt. Ihre Nachfolgerin saß schon im Publikum und bekam bei unserer “Monstersitzung” natürlich gleich einen entsprechenden Eindruck. 😉
Die nächste Ausschusssitzung findet statt am 20.09.2018.
Falls jemand Bock hat, mich in meiner kommunalpolitischen Arbeit zu unterstützen… Ihr wisst schon.
Am 14.06.2018 tagte der Schulausschuss in der StädteRegion. Hier ist mein Bericht.
Presse war da. Die Berichterstattung wird vermutlich mangels Aufreger entspannt daherkommen.
Die Sitzung war tatsächlich endlich mal wieder eine Herausforderung ans Sitzfleisch. Um 17:30h starteten wir, und gegen 21:00h waren wir durch. Falls einer fragt: Ehrenamtlich…
Bei den Kenntnisnahmen (K) gab es keine Abtimmungen. Ich markiere meine jeweilige “Haltung” aber trotzdem als zugestimmt oder abgelehnt.
Eine Schule der StädteRegion Aachen stellt sich vor: Abendrealschule Aachen, Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – 2018/0221 (K)
Die Zahlen der Studierenden hat über die vergangenen Jahre abgenommen. Ich habe im Vorfeld beim Statistischen Landesamt NRW (IT.NRW) mal die Zahlen der vergangenen 10 Jahre angefragt (und sie prompt und umfassend erhalten. Besten Dank dafür!).
[table id=62 /]
Wie man sieht, sind die Zahlen in Aachen seit 2007 wesentlich stärker gesunken als NRW-weit. Betrachtet man den gesamten Zeitraum 2007-2017, dann sanken in NRW die SuS-Zahlen um ca. 21%, während die Abendrealschule satte 51% weniger SuS hatte.
Ich hatte nachgefragt, ob ähnlich wie beim Abendgymnasium (abitur-online.nrw) auch ein Online-Angebot geben könnte, was aber nicht der Fall ist. Schade, denn das wäre eine Möglichkeit, noch weitere Menschen zu gewinnen.
Ich gebe noch zu bedenken, dass die StädteRegion die Abendrealschule in 2021 ebenfalls in das “Weiterbildungskolleg” in Würselen überführen möchte.
Beim Abendgymnasium haben wir dafür in 2017 den Standort Laurensberg aufgegeben. Aktuell verteilt sich die Abendrealschule auf die benachbarten Standorte Eintrachtstraße und Bischofstraße (in den Räumen der Hugo-Junkers-Realschule).
Wenn sich die Zahlen nicht verbessern, dann wäre eine Zusammenführung tatsächlich nicht zu verhindern. Zum Einen würde ich gerne analysiert haben, warum die Zahlen an der Abendrealschule so stark abnehmen. Und zum Zweiten hätte ich dann ganz gerne eine Zusammenführung am Standort Aachen. Aktuell kommen mehr als 60% der AR-Studis aus Aachen…
Die Vorlage habe ich zustimmend zur Kenntnis genommen.
Schulsozialarbeit in den Internationalen Förderklassen und den Klassen “Fit für Mehr” an den Berufskollegs der StädteRegion Aachen – 2018/0259 (K)
In einem persönlichen Gespräch hatte mir der Schulleiter eines Berufskollegs bereits erzählt, dass es nicht hilfreich ist, die Zahl der Stellen für Schulsozialarbeit an die Anzahl der Internationalen Förderklassen zu koppeln.
Nur, weil die jungen Menschen erfolgreich aus der IFK in eine Regelklasse wechseln, legen die ja nicht automatisch auch ihre Traumata ab.
Ich habe die Vorlage sehr zustimmend zur Kenntnis genommen. Und ich hoffe, dass die angekündigte Vorlage für 2019 keinen Rückzieher macht, was die Verstetigung von Stellen in der Sozialarbeit an den BKs angeht. Ich werde berichten. 😉
Euregionales Medienzentrum – Jahresbericht 2017 – 2018/0219 (K)
Die Leiterin des Euregionalen Medienzentrums gab einen Überblick über die Arbeit in 2017.
Der Bericht umfasst satte 45 Seiten. Wer wissen möchte, wie das Medienzentrum aufgestellt ist (und etwas Zeit mitbringt 😉 ), der sollte sich den Bericht durchlesen.
Schade finde ich, dass im Laufe des Jahres etwa 3,5 Tonen 16mm-Filmrollen vernichtet wurden, weil die Inventarisierung sich nicht mehr lohnt und die Filme über Jahre hinweg von Schulen nicht angefragt wurden. Die Urheberrechtsbesitzer konnten sich leider nicht dazu durchringen, die Filme freizugeben.
Ich stelle mir gerade vor, was für ein korrekter Move das gewesen wäre, hätte man die Filme Stück für Stück digitalisiert und als Videodownload unter einer freien Lizenz z.B. auf archive.org zur Verfügung gestellt. Schade.
In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass die NASA Teile der originalen Videoaufnahmen der ersten Mondlandung verbaselt hat… so passiert so was! 😉
Ich habe die Vorlage zustimmend zur Kenntnis genommen.
Vermittlung von Medienkompetenz und Lehrerfortbildung im Rahmen der “Digitaloffensive Schule NRW” – 2018/0257 (K)
Es gibt neben dem Euregionalen Medienzentrum noch ein “Kompetenzteam der StädteRegion”, deren Medienberater für die Fort- und Weiterbildung des Schulpersonals zuständig sind. Kompetenzteam und Medienzentrum arbeiten dabei eng miteinander zusammen.
Ich habe mal angefragt, ob denn 20.000 Euro genug sind für die doch sehr umfangreichen Inhalte der Lehrerfortbildung (u.a. Caliope und 3D-Druck). Da das Projekt “Digitaloffensive Schule NRW” noch am Anfang steht, möchte die Verwaltung das erste Jahr erst einmal abwarten. Mehr Geld dafür wäre eh eine Frage der kommenden Haushaltsberatungen.
Ich hoffe, dass es am Ende des Jahres eine Evaluation darüber gibt, ob die Lehrkräfte die Workshopinhalte in ihrem Unterricht auch anbringen konnten und ob genügend Finanzen für Auffrischungsworkshops vorhanden waren.
Ich habe die Vorlage zustimmend zur Kenntnis genommen.
Projekt- und Ideenwettbewerb “Zuhause in der Zukunft?” – 2018/0186 (K)
Die Vorstellung des Wettbewerbs hatten wir im Schulausschuss der Stadt Aachen im März 2018. Damals gab es aber keine Abstimmung, so dass ich die Vorlage nur “virtuell” ablehnend zur Kenntnis nehmen konnte.
An meiner Argumentation und meinem Kenntnisstand hat sich seither nichts geändert. Auch hier habe ich die Vorlage ablehnend zur Kenntnis genommen.
Zweiter Bildungsweg in der StädteRegion Aachen – Status quo und Perspektiven – 2018/0129 (B)
Die Übersicht über die Fortbildungsmöglichkeiten ist sehr umfangreich und ebenso lesenswert.
Zur Abendrealschule habe ich oben bereits etwas geschrieben. Die Begründung für die niedrigen Studierendenzahlen in der StädteRegion kann ich nur bedingt nachvollziehen:
All das trifft auch auf ganz NRW zu. Und da haben wir einen Rückgang von “nur” 21%. Es muss also noch an etwas anderem liegen…
Für das Abendgymnasium sehen die Zahlen so aus:
[table id=63 /]
Hier gab es NRW-weit in den vergangenen 10 Jahren einen Rückgang um ca. 23%, an den Standorten Aachen und Würselen jedoch um ca. 55%.
Für das Weiterbildungskolleg sahen die Zahlen so aus:
[table id=64 /]
Der Rückgang in NRW in den letzten 10 Jahren betrug ca. 13%, am Standort Würselen waren es ca. 15%.
Ich habe darauf hingewiesen, dass wir dringend herausfinden müssen, warum die StädteRegion im Landesvergleich so schlecht wegkommt. Die angesprochenen “Gründe” können es meiner Meinung nach nicht sein. Fehlen uns diese Erkenntnisse, ist alle weitere Planung nicht zielführend.
Ich habe dem Beschluss zugestimmt. Dabei möchte ich gar nicht mal das neoliberale Mantra “Lebenslanges Lernen” bedienen.
Wir haben in Deutschland immer noch ein Schulsystem, das führend ist in der Aussonderung bzw. Bevorzugung von Kindern mit dem entsprechenden sozialen, wirtschaftlichen oder kognitiven Gepäck. Die Chance, sich als erwachsener Mensch im Anschluss an eine gebremste Grundbildungskarriere oder im Rahmen einer geänderten Zukunftsplanung weiterzubilden, halte ich für elementar wichtig. Wir brauchen ein Weiterbildungssystem, dass geschmeidig auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.
Abendrealschule und Abendgymnasium in der StädteRegion sind im NRW-Durchschnitt weit abgeschlagen. Das müssen wir analysieren. Und ich habe vorgeschlagen, dass die StädteRegion nach dem Vorbild der Kölner Bildungsmesse eine Veranstaltung plant, bei der sich alle relevanten Weiterbildungsakteure präsentieren können. Es mag zwar angehen, dass alle diese Akteure bereits gut zusammen arbeiten, aber es ist auch wichtig, das nach außen hin zu zeigen.
Integrierte Sozialplanung, Städteregionale Sozialberichterstattung – Kenntnisnahme des Gesamtberichtes – 2018/0207 (K)
Die Vorlage gibt nur einen Hinweis auf den Gesamtbericht. Hier ist der Link für den schnellen Download zwischendurch.
197 Seiten, ab Seite 118 findet sich das Thema Bildung. Einerseits analysiert der Text darin sehr genau die Bildungsmisere: “[…] Bildungserfolg und Bildungsbeteiligung sind in Deutschland häufig von der sozialen Herkunft eines Kindes abhängig.”
Yo, unterschreibe ich sofort.
Und dann steht da leider aber auch das zu lesen: “Welche Schule ein Kind besucht, entscheiden die Eltern des Kindes oftmals auf Empfehlung der Grundschule.”
Ähm… nein. Ansonsten hätten wir wohl nicht die Probleme mit überlaufenen Gymnasien und Abschlulungen ab der 6. Klasse. Die Eltern interessieren sich kaum bis gar nicht für die Empfehlung. Wie sonst käme es zu Übergangsquoten zum Gymnasium von 50% und mehr?!? Sind wir vielleicht plötzlich doch wegen PISA und trotz GNTM wieder flächendeckend zu einem Volk der Dichter und Denker geworden? Das halte ich für sehr unwahrscheinlich…
Den Bericht habe ich zustimmend zur Kenntnis genommen.
Raumbedarf an den Förderschulen der StädteRegion Aachen mit dem Förderschwerpunkt “Geistige Entwicklung” – 2018/0194 (B)
Die Regenbogenschule in Stolberg möchte sich vergrößern.
Ich habe dagegen gestimmt. Hier könnt Ihr nachlesen, warum.
Errichtung eines Teilstandortes für die Schule für Kranke der StädteRegion Aachen – Janusz-Korczak-Schule (JKS) – in Stolberg – 2018/0195 (B)
Die Schule für Kranke ist eine sehr sinnvolle Einrichtung, in der erkrankte Kinder ihrer Schulpflicht nachkommen können/müssen.
Es ist so, dass die JKS bereits “inoffiziell” die Räume in Stolberg seit 8 Jahren nutzt und das jetzt rechtlich festzurren möchte.
Ich habe den Beschluss mitgetragen.
Strukturkonzept 2015 – 2025; Vorschlag Nr. 6 “Kündigung des Vertrages über die Gewährung finanzieller Mittel an die Stadt Monschau zur Unterstützung des Schulangebotes in der Nordeifel.” – 2018/0196 (B)
Bevor die StädteRegion ihre Zahlungen an den Schulverband Nordeifel einstellt, möchte sie gerne etwas mehr Planungs- und Zahlenwerk sehen.
Dem Beschluss habe ich zugestimmt.
Ich würde generell davon abraten, das Schulangebot in strukturschwachen, weitläufigen Gegenden mangels Finanzierung gegen die Wand fahren zu lassen. Ich melde schon mal an, dass ich gegen eine Kündigung des Vertrags bin.
Allerdings möchte ich tatsächlich auch sehen, dass der Schulverband sich nach Kräften bemüht, da ein gerüttelt Maß an eigener Kraft und Idee einzubringen. Aktuell war die Argumentation der anderen Parteien, dass da wohl bisher eher wenig Initiative kommt. Das kann ich nicht beurteilen. Warten wir aufs nächste Jahr.
Regelung der Budgetierung der Schulen in Trägerschaft der StädteRegion Aachen (§ 31 GemHVO NRW) – 2018/0174 (K)
Die Schulen sollen und können über ihr eigenes Budget verfügen, um schnell auf individuelle Bedürfnisse reagieren zu können.
Das befürworte ich, wobei mir nicht ganz klar ist, wer in der Schule die entsprechende Budgetverantwortung übertragen bekommt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass die Lehrkräfte neben dem überbordenden Tagesgeschäft jetzt auch noch die Buchhaltung für die Beschaffung von Fußbällen oder Moderationskarten übernehmen sollen.
Und ich hoffe, dass es jedes Jahr ein festgeschriebenes Budget gibt, das sich eben nicht am Verbrauch des Vorjahres orientiert. Ansonsten laufen die Schulen im Dezember über vor Tinneff und Gedöns, den die Schulen schnell noch anschaffen, um das Budget auszuschöpfen. Man kennt das…
Umsetzung des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes (KInvFG); 1. und 2. Tranche – 2018/0151 (B)
Investitionen in Kitas und Schulen sind nie verkehrt.
Ich habe dem Beschlussvorschlag zugestimmt.
Bildungszugabe der StädteRegion Aachen – Jahresbericht 2017 – 2018/0181 (B)
Die Bildungszugabe hat sich im Vergleich zu 2016 weiterentwickelt. Es gab mit 82 Anbietern 6 Anbieter mehr als in 2016. Das Angebot wuchs von 275 auf ca. 300 Angebot an.
Allerdings wurden von den 305.000 Euro nur 241.350 Euro ausgegeben (2016 waren es noch 302.000 Euro). Was ist los mit Euch?
Ich habe unter großem Hallo angemerkt, dass ich es irritierend finde, dass die Alemannia 90.000 Euro dafür bekommt, um Kindern beizubringen, wie man guten Fußball spielt. Die Kernkompetenz scheint mir da doch eher im Geldverbrennen zu liegen…
Allerdings versicherte mir die Verwaltung, dass sich alle Anbieter von den Teilnehmern bewerten lassen müssen und diese Bewertung ausschlaggebend dafür ist, ob man auch im nächsten Jahr wieder antreten darf. Ich bin bei solchen “Teilnehmer-Bewertungen” aber generell sehr skeptisch.
Die Futsal-Abteilung von Alemannia Aachen (dem Verein, nicht der GmbH) bietet übrigens aktuell FIFA18-Turniere an; also in bester E-Sport-Manier. Ich habe angeregt, das in die Bildungszugabe aufzunehmen.
Und ich habe nachgefragt, woher denn die “Drittmittel” stammen, die im Bericht mehrfach erwähnt sind. Ich habe die Antwort so verstanden, dass die Anbieter die Drittmittel selber einwerben und das dann als Paket dem Bildungsbüro vorstellen. Hmm…
Generell halte ich die Bildungszugabe für eine prima Sache! Ich sehe aber die Gefahr, dass sich (zweifelhafte) Organisationen über diese Angebote in Position bringen, um eine eigene Agenda zu fahren; im einfachsten Fall für Werbung am Kind. Ein Flyer hier, ein bedruckter Wasserball da…
Falls Euch da etwas in dieser Richtung aufgefallen sein sollte, würde ich mich über ein Ping freuen.
Ich habe den Beschluss mitgetragen.
Martinusschule – Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache der StädteRegion Aachen: Besetzung der Schulleitungsstelle
Ich habe der Besetzung zugestimmt.
Weiterbildungskolleg der StädteRegion Aachen – Abendgymnasium und Kolleg: Besetzung der Schulleitungsstelle
Letztendlich war die Entscheidung (wie auch bei der Martinusschule) bereits gefallen (der Ausschuss kann eigentlich nur zustimmen). Mich persönlich hat die Vorstellung dann aber auch überzeugt.
Anfragen und Mitteilungen
Es gab zwei Mitteilungen im öffentlichen Teil:
Der Schulleiter des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung wird sich beruflich verändern.
Und die junge Kollegin der Bezirksschülervertretung wird aufgrund ihres anstehenden Schulabschlusses die BSV und damit den Schulausschuss verlassen. Von ihr kamen viele gute Beiträge. Ich wünsche ihr, dass sie sich ihre Motivation und ihr Engagement auch in den folgenden Lebensabschnitten bewahrt. Ihre Nachfolgerin saß schon im Publikum und bekam bei unserer “Monstersitzung” natürlich gleich einen entsprechenden Eindruck. 😉
Die nächste Ausschusssitzung findet statt am 20.09.2018.
Falls jemand Bock hat, mich in meiner kommunalpolitischen Arbeit zu unterstützen… Ihr wisst schon.