Die Veranstaltung, an der ich gestern als stellvertretendes Sachjury-Mitglied teilnehmen durfte, nannte sich “Preisrichtervorbesprechung mit anschließendem Auftaktkolloquium”. Am Abend fand an gleicher Stelle im Haus Löwenstein die Information der Bürger statt.
Vorbesprechung und Kolloquium
Im Vorfeld klärten wir anwesenden Jurymitglieder zusammen mit der Verwaltung und dem durchführenden Wettbewerbsbüro abschließend noch einige Fragen (Preisrichtervorbesprechung), um uns anschließend den Fragen der eingeladenen zwanzig Architekturbüros zu stellen (Auftaktkolloquium).
Es ist dabei jetzt vermutlich nicht so, dass auch alle Büros einen Entwurf abliefern werden. Ich hatte eher den Eindruck, dass dieses Kolloquium den teilnehmenden Büros der Meinungsbildung diente: Lohnt es sich, daran teilzunehmen und Zeit, Geld und Motivation zu investieren? Die vereinzelt (in meinen Ohren) missbilligenden Kommentare sprechen eher für eine geringere Anzahl Teilnehmer… aber ich lasse mich überraschen.
Anfang August ist der Termin für die Abgabe der Unterlagen zur ersten Wettbewerbsphase. Am 21.08.2015 befindet das Preisgericht über diese Entwürfe und kürt die max. acht besten davon, die es in die zweite Wettbewerbsphase schaffen.
Am 25.11.2015 tagt das Preisgericht ein zweites Mal, um über den Gewinnerentwurf zu entscheiden.
Bürgerinformation
Es fanden sich etwa 70-80 Bürger ein, überwiegend ältere Baujahre. Ich weiß, dass hier im Viertel viele Studenten wohnen. Ist es denen egal, weil sie schon lange wieder weg sind, bevor hier die Bagger anrollen? Gibt es eigentlich Umfragen unter Studenten, wie attraktiv sie Aachen finden, ob sie sich vorstellen könnten, hier zu bleiben und wie man sie überzeugen könnte, falls nicht?
Aufregerthema Nr. 1: Die Antoniusstraße, natürlich. Die Meinungsbandbreite ging von “Alles muss weg!” bis zu “Alles muss bleiben!”. Wettbewerbsfakt ist: Zum Knattern geht’s langfristig ins Laufhaus und sonst nirgendwo mehr hin. Zumindest im Strässchen.
Fußgängerzone: Ja oder nein? Auch darüber gingen die Meinungen auseinander. Lt. Wettbewerbsvorgabe wird das “Altstadtquartier Büchel” komplett zur Fußgängerzone. Befürchtungen der Anwohner, sie könnten dann ja nicht mehr zu ihren Garagen und Stellplätzen gelangen, sind natürlich unbegründet. Anliegerverkehr ist nach wie vor und immer möglich. Das Parkhaus Büchel hat darüberhinaus eh keine Daseinsberechtigung. Fußläufig finden sich in 1 bis 5 Minuten Entfernung vier weitere Parkhäuser (Borngasse, Seilgraben, Bushof, Rathaus). Und wer über die Peterstraße/Ursulinerstraße ins Viertel einfährt, kommt fast an gleicher Stelle (Minoritenstraße/Seilgraben) wieder aus dem Viertel heraus. Sinnfreier geht es kaum. Der parkchancen-orientierte Gelegenheitsverkehr kann ohne Parkhaus also auch gleich draußen bleiben.
Die kritischen Anmerkungen, dass der Wettbewerb in dieser Phase noch keine klaren Vorstellungen präsentiert, wie das Viertel nachher einmal aussehen soll, halte ich für komplett am Thema vorbei. Das soll der Wettbewerb schließlich erst herausarbeiten. Die Vorgaben in den Unterlagen sind so eng, wie es Gesetzeslage und Strategien zur Stadtentwicklung eben vorgeben, aber dennoch so offen, dass die teilnehmenden Büros auch mal in weniger ausgetretenen Pfaden denken können. Und es wird auch nicht so sein, dass einen Tag nach der Siegerehrung die Bagger anrücken und Parkhaus und Strässchen einebnen. Das wird ein Prozess sein, der weitere Jahre in Anspruch nehmen wird.
Ich für meinen Teil bin gespannt auf die ersten Ergebnisse.
Die Veranstaltung, an der ich gestern als stellvertretendes Sachjury-Mitglied teilnehmen durfte, nannte sich “Preisrichtervorbesprechung mit anschließendem Auftaktkolloquium”. Am Abend fand an gleicher Stelle im Haus Löwenstein die Information der Bürger statt.
Vorbesprechung und Kolloquium
Im Vorfeld klärten wir anwesenden Jurymitglieder zusammen mit der Verwaltung und dem durchführenden Wettbewerbsbüro abschließend noch einige Fragen (Preisrichtervorbesprechung), um uns anschließend den Fragen der eingeladenen zwanzig Architekturbüros zu stellen (Auftaktkolloquium).
Es ist dabei jetzt vermutlich nicht so, dass auch alle Büros einen Entwurf abliefern werden. Ich hatte eher den Eindruck, dass dieses Kolloquium den teilnehmenden Büros der Meinungsbildung diente: Lohnt es sich, daran teilzunehmen und Zeit, Geld und Motivation zu investieren? Die vereinzelt (in meinen Ohren) missbilligenden Kommentare sprechen eher für eine geringere Anzahl Teilnehmer… aber ich lasse mich überraschen.
Anfang August ist der Termin für die Abgabe der Unterlagen zur ersten Wettbewerbsphase. Am 21.08.2015 befindet das Preisgericht über diese Entwürfe und kürt die max. acht besten davon, die es in die zweite Wettbewerbsphase schaffen.
Am 25.11.2015 tagt das Preisgericht ein zweites Mal, um über den Gewinnerentwurf zu entscheiden.
Bürgerinformation
Es fanden sich etwa 70-80 Bürger ein, überwiegend ältere Baujahre. Ich weiß, dass hier im Viertel viele Studenten wohnen. Ist es denen egal, weil sie schon lange wieder weg sind, bevor hier die Bagger anrollen? Gibt es eigentlich Umfragen unter Studenten, wie attraktiv sie Aachen finden, ob sie sich vorstellen könnten, hier zu bleiben und wie man sie überzeugen könnte, falls nicht?
Aufregerthema Nr. 1: Die Antoniusstraße, natürlich. Die Meinungsbandbreite ging von “Alles muss weg!” bis zu “Alles muss bleiben!”. Wettbewerbsfakt ist: Zum Knattern geht’s langfristig ins Laufhaus und sonst nirgendwo mehr hin. Zumindest im Strässchen.
Fußgängerzone: Ja oder nein? Auch darüber gingen die Meinungen auseinander. Lt. Wettbewerbsvorgabe wird das “Altstadtquartier Büchel” komplett zur Fußgängerzone. Befürchtungen der Anwohner, sie könnten dann ja nicht mehr zu ihren Garagen und Stellplätzen gelangen, sind natürlich unbegründet. Anliegerverkehr ist nach wie vor und immer möglich. Das Parkhaus Büchel hat darüberhinaus eh keine Daseinsberechtigung. Fußläufig finden sich in 1 bis 5 Minuten Entfernung vier weitere Parkhäuser (Borngasse, Seilgraben, Bushof, Rathaus). Und wer über die Peterstraße/Ursulinerstraße ins Viertel einfährt, kommt fast an gleicher Stelle (Minoritenstraße/Seilgraben) wieder aus dem Viertel heraus. Sinnfreier geht es kaum. Der parkchancen-orientierte Gelegenheitsverkehr kann ohne Parkhaus also auch gleich draußen bleiben.
Die kritischen Anmerkungen, dass der Wettbewerb in dieser Phase noch keine klaren Vorstellungen präsentiert, wie das Viertel nachher einmal aussehen soll, halte ich für komplett am Thema vorbei. Das soll der Wettbewerb schließlich erst herausarbeiten. Die Vorgaben in den Unterlagen sind so eng, wie es Gesetzeslage und Strategien zur Stadtentwicklung eben vorgeben, aber dennoch so offen, dass die teilnehmenden Büros auch mal in weniger ausgetretenen Pfaden denken können. Und es wird auch nicht so sein, dass einen Tag nach der Siegerehrung die Bagger anrücken und Parkhaus und Strässchen einebnen. Das wird ein Prozess sein, der weitere Jahre in Anspruch nehmen wird.
Ich für meinen Teil bin gespannt auf die ersten Ergebnisse.